Letzte Woche habe ich mir einen Strandstuhl gekauft, einen von den zusammenklappbaren, mit Stoff bezogenen, in die ich mich am Strand nie setze, weil ich a) Angst habe, dass der Stoff reisst, b) Angst habe, dass ich da allein nicht wieder rauskomme, zumindest nicht elegant, c) weiss, dass die Position, in die einen dieser Stuhl zwingt, saemtliche koerperlichen Zuviele nicht nur erbarmungslos praesentiert sondern auch noch verstaerkt. Nun ist hier in Mongu die Auswahl an Gartenmoebeln nicht besonders gross. Plastikstuehle hab ich schon mehrere, sonst waeren noch handgeschreinerte Monsterpolstersessel zu haben, die gibt es leider nur im Set mit Monstersofa und das ist dann doch zuviel. Und da mich in meinem Garten ausser Anton dem Chamaeleon niemand anguckt, also Strandstuhl. Ignoriert von den Taxis klemme ich mir das Teil unter den Arm und schleppe es nach Hause. Erst mal ein Bier, denke ich mir, das hamwerunsjetzt verdient. Als ich die Stufe ins Haus wie immer mit Schwung nehme, gewinnt mein Hintern den Kampf ums Gleichgewicht, anscheinend hat mich die Strandstuhlschlepperei etwas geschwaecht, und ich finde mich in Kaeferstellung wieder im Sand.
Das sind so Momente, wo ich mich frage, was ich eigentlich hier mache. Wenn ich mir jetzt das Genick gebrochen haette. Muss man sich mal vorstellen, was fuer ein Scheiss. Der Waechter wuerde mich beim Abendrundgang finden, wuerde erstmal seinen Boss anrufen, der wuerde unsere Buerochefin anrufen, die unsere Landeschefin, die die Zentrale in Dublin, die dann meinen Mann. Meine Leiche muesste irgendwie gekuehlt und nach Deutschland transportiert werden, so stehts glaubich im Vertrag, also erstmal 8 Stunden im Auto bis Lusaka und von dort weiter im Flugzeug und dann am besten direkt ins Krematorium, ich traue der Kuehlkette nicht so ganz. Waer ich mal lieber zu Hause geblieben.
Andererseits: ein schneller Tod unter Sternenhimmel mit einem kalten Bier in der Hand ist doch besser als langsames Verfaulen auf dem heimischen Sofa. Prost!
Hallo Feli,
das leben ist einfach zu erfinderisch – und so gibt es doch immer wieder ein erstes mal –aber das vorauseilende Szenario , das verschieben wir doch erst mal. Jetzt wo Du in der Blüte deines Berufslebens stehst. –Käferstellung (Bodenhaftung!!) inklusive.
karl
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